Mittwoch, 6. Oktober 2010

jede Menge Unkraut

Der Blick aus dem Fenster Richtung Osten zeigt: keine Wolken, also gutes Schnorchelwetter.


Man sieht das wir direkt am Golfplatz wohnen.


Melanie, die Navigationsmaus, hat schon mal schnell rund 50 Schnorchelspots in die Karte gemalt, die wir heute anschauen wollen.

Unser Frühstück heute: in Vorbereitung auf den Ironmen müssen wir unsere Ernährung umstellen.

Von welchem Tier ist das der Schatten?

Nu aber los ab ins Wasser. Der Plan war heute zunächst den Spenser Park zu erschnorcheln.

Anfangs haben wir auch jede Menge kleine Zebras vor die Linse bekommen.


Die waren riesig, bestimmt 4 cm groß!

Zebras die sich in den Farben geirrt haben, dafür schon so groß wie eine Untertasse.

Und kleine, schwimmende Kuhfladen.

Doch irgendwie war das Wasser dort besonders ölig. Zuerst dachte ich, das ist noch was von dem Antifogmittel, aber man konnte das Zeug mit der Hand aufwirbeln. Sah aus wie sich auflösender Zucker in einem Wasserglas. Vielleicht ein paar Fässer Sonnenöl das dem Schiff dort über Bord gegangen ist?
Nachdem nun auch noch das Licht schlecht wurde wegen aufziehender Regenwolken, haben wir uns gedacht: wenn es schon regnet, dann können wir auch gleich da hin fahren wo es immer regnet: Hilo auf der Ostseite der Insel.

Wir hängen locker wieder jede Menge Möchte-Gern-Konkurrenten für den Ironmen ab.

Und machen uns auf den Weg über die Saddle-Road über den Bergkamm. Wir finden jede Menge Schilder zum Esel...

und dann auch drei Esel direkt am Straßenrand.


Die Straße ist wie eine Achterbahn gebaut und wenn man die 25mph ignoriert kann man fast abheben.

Die Brücke schafft man aber auch mit 60.


Wir kommen immer höher und können fast die Wolken mit unseren Händen runterziehen und in den Kofferraum stopfen.


Aber der ist schon völlig zugeramscht. Wer weis was da alles schon drin ist. Ein Berg Ameisen auf jeden Fall.


Es scheint einen Luftkurort in der Nähe zu geben. Auf ein paar Schildern steht was von "Militärisches Übungsgelände".


Wir machen mal lieber das Verdeck zu. Es dauert auch nicht lange und wir stecken mitten in den Nebelwolken die sich zu immer dicker werdenden Regentropfen gegen uns zusammentun.


Ab jetzt geht es wieder bergab: mit der Qualität der Straßen, dem Wetter und dem Gefälle.


Deja vu in Hilo: in exakt der gleichen Nebenstraße sind wir mit Jenny vor fast zwei Jahren schon mal steckengeblieben. Mandy, unser Navi, hatte uns schon damals statt zum Rainbow Waterfall dort hingeschickt.


Doch diesmal steckt deutlich weniger Alkohol im Kopf und wir haben die clevere Idee, dem nahe liegenden Flussbett zu folgen.

Und schaffen es doch wieder auf die ausgeschilderte Touri-Route und zum Wasserfall, der erst nach etwas HDR Tuning brauchbar aussieht.


Ganz im Gegensatz zu unserer trockenen Kona-Seite sieht es in Hilo aus wie im Amazonas. Dafür ist es auch schön schwül und regnet alle 10 Minuten mal kurz aber heftig.


Der Weg zu den "Boiling Potts" ist kaum zu sehen...

... und es besteht sogar die Gefahr sich in einem einzelnen Baum zu verlaufen.


Doch wir finden auch die Potts, obwohl auch diese erst nach "etwas Kosmetik" interessant aussehen.

Für die Makroaufnahmen darf unser neues Kind, die Lumix LX5 ran.

Und nochmal mit der LX5 gemacht. Wir gehen zurück zum Auto und wollen weiter nach Norden einen Bogen zurück zum Apartment fahren. Doch irgendwie geht der Motor sehr schwerfällig, als ob wir völlig überladen sind. Tatsächlich entdeckt Frank während der Fahrt, dass sich eine gewaltige Echse an unserem Mustang festgebissen hat und versucht, das Auto von der Straße zurück in den Dschungel zu ziehen.


Melanie bewaffnet sich und wagt sich mutig an das gefährliche Reptil.

Das Ungeheuer hält aber mehrere Schüsse problemlos aus und will das Auto nicht hergeben.


Melanie verschießt sämtliche Munition aus nächster Nähe.


Doch das Ungeheuer macht sich nooooch größer um uns Angst einzujagen. Frank jagt das Tier dann aber doch mit der Orakelsocke in die Flucht.

Wir fahren nördlich von Hilo auf eine Scenic Road, etwas abseits der Hauptstraße.

Die Pflanzen haben hier alles im Griff.


Wir versuchen immer nur kurze Pausen zu machen, damit unser Pferdchen nicht zuwächst.


Die Lianenstricke sind flexibel wie Gummiseile.


Das macht einfach Spaß hier lang zu fahren.

Bilder wie im Urlaub. Sehr witzig.


Die Wolken verduften langsam und es ist nicht mehr so schwul.


Melanie sieht irgendwie schwanger aus.


Wir wollen einen Geschenkgutschein, den Melanie in einem Flyer entdeckt hat, am Botanical Garden einlösen. Vor der Tür liegt ein ganzer Berg weiterer Flyer. Frank macht schon mal Platz im Kofferraum, denn hier tut sich eine gute Gelegenheit auf, billig an Urlaubsgeschenke für Freunde und Verwandte zu kommen. Doch die netten Leute haben auf der betreffenden Seite überall die Gutscheine rausgeschnitten. Das ist unerhört! Wir entschließen uns deshalb die immerhin 15$ pro Nase Eintritt zu bezahlen und uns heimlich selber noch ein paar Geschenke direkt aus dem Garten zu holen.

Melanie, bewaffnet mit einer Panzerfaust und einer Kanonenkugel.


Frank hat wieder sein rotes Tarn-T-Shirt an, obwohl Melanie ihn schon gerügt hat, weil er das jetzt schon zwei Monate am Stück an hat.


Ab jetzt wirds spannend: es gibt nun jede Menge Bilder von Grünzeug zu sehen! Das hier sind Blätter von Bananen. Frank hat sich gebildet und kann seine hübsche Frau mit allerlei Überlebenstipps beeindrucken. Also falls plötzlich über Nacht der Flughafen geklaut würde, Frank kennt sich aus: "Bananen kann man essen!". Melanie reist vor Staunen den Mund auf. "Ja, und falls die Bananen zu reif oder zu grün sind und nicht richtig schmecken, kann man zur Not immernoch die Blätter rauchen".

Das ist Bambus: daraus kann man eine Pfeife bauen um Bananenblätter zu rauchen.


Hier ist schon Spezialwissen gefragt, aber Frank kennt sich aus: "Das sind komische lila Blüten. Daraus kann man Hulahula Kränze bauen und Touristen, die noch nicht wissen dass der Flughafen geklaut wurde, ein paar Dollar abknöpfen um damit Feuer zu machen".

Das sind Tannenzapfen. Damit kann man schneller Feuer machen.

Nochmal Bananen. Daraus könnte man im äußersten Notfall leckeren Bananenkuchen backen.


Das sind komische weiße Blüten. Die kann man im Notfall kochen und den Dampf inhalieren, bis man glaubt, der Flughafen sei von ehrlichen Findern zurückgebracht wurden.


Das ist eine rote Familien-Pot-Pfeife.

Das ist Melanie mit unserem Gutscheingeschenk und nem ausgewachsenen Gutscheingeschenk dahinter. Na klar, das Zeug kann man an dämliche Touristen verkaufen, um sie damit in den Botanical Garden zu locken.


Es fängt doch nochmal an zu regnen.


Wir haben Glück, denn wir sind gerade an so einer Art Bushaltestelle am Gartenpfad. Dort ist es relativ trocken und Frank bäckt aus den Bananen, die man sich bis vor kurzem noch kurz hinter dem Eingang ansehen konnte, einen leckeren Bananabread-Kuchen. Dazu gibts Organic Kuhmilch aus gefunden Kokosnüssen gebraut.


Das sind Orchideen, die kann man seiner Schwiegermutter schenken, falls die auch mit auf der Insel gefangen wäre.


Eine Fuji-Fan-Palme! Was kann man damit machen? Na an Amazon zurückschicken und gegen eine Nikon-Fan-Palme eintauschen.


Das ist eine rote Pflanze. Die kann man auf jeden Fall in der Bambuspfeife rauchen.


Das ist eine sogenannte "bunte Rüsselblüten Blume". Die tut man am besten auf seinen Rüssel.

Lila Brennnesseln. Damit kann man Feuer machen.


Riesenrabarbara. Damit kann man Touristen erschrecken.


Lila Zungenblütendings. Die kann man trocknen und als Schnupftabak verkaufen.

Ein Kanonenkugelbaum: wenn man die versehentlich verschluckt, dann sieht man aus wie Melanie jetzt.


Lila fliegendes Alien mit Bart. Damit könnte man Akte-X Filme drehen.


Melanie zieht einen Eimer Blumen aus dem tiefen Brunnen.

Melanie knipst die Orchideenblüten rund um den Brunnen (Ralf: das Bild ist auch mit der LX5 gemacht).

Den Brunnen gibts auch in HDR.

Hier ist sich Frank besonders sicher: Das sind bunte Hühner. Die kann man natürlich braten.

Der Dschungel mal im Überblick. Hinter uns scheint der Wanderpfad zugewachsen zu sein. Wir werden nicht zurückfinden. Doch Melanie hat keine Angst, sie hat ja den Überlebenskünstler Frank dabei und hat auch selbst schon viel gelernt: wir werden auf jeden Fall was lustiges zum Rauchen finden.


Frisches Eiweiskonzentrat am Spinatblatt.


In diesem See kann man locker einfach Goldfische fangen und eine Fischsuppe bauen. Frank hat das ja schon letztes Jahr geübt.


Das sind gefährliche Drogen. Wenn man die versehentlich raucht, glaubt man Hühner sehen aus wie Papageien!


Pelikanschnäbel. Die kann man an Pelikane verkaufen.

Das sind Riesenbäume mit Blättern. Wenn man gegen den Stamm schlägt, fallen hunderte Affen runter. Zumindest wenn man vorher Bananenblätter geraucht hat.


Die schwarzen Krabben gehören zum ökologischen Gleichgewicht und halten die Insel fest, damit sie nicht wegschwimmt.


Das ist eine eingeklemmte Eidechse. Wenn man die zwischen beide Hände nimmt und schnell hin und her dreht kann man damit Feuer machen.


Das Ende des Botanical Gardens ist natürlich am Strand. Wir sind ja auch auf einer Insel. Das macht Sinn.


Wir machen noch ein paar Bilder von den anderen rauchbaren Pflanzen und machen uns auf den Rückweg.


Gefährlicher Gorillapod auf dem Monkeypod Trail.


Das sind rote Tabaktaschen.


Melanie hat schon mal die Aussteigerfrisur angelegt.


Nochmal Bananenblätter. Bei gutem Wind kann man mit denen Strom machen.


Die Pfeifen hatten wir schon.


Wir nehmen die Abkürzung durch den Lianengarten.


Und baden noch kurz am Blutegelwasserfall.

Fast geschafft, vom Palmenwald ist es nur noch ein Tagesmarsch zurück bis zum Parkplatz

Wir stärken uns deshalb nochmal mit einer Jakfrucht. Die schmeckt irgendwie nach Hochlandrindfleisch. Der Kofferraum ist nun voll mit Mitbringseln. Wir saußen weiter nach Norden und halten nur noch einmal mit quitschenden Reifen als Melanie einen Regenbogen entdeckt.



Den hat jemand über das weiße Haus gemalt. Hier wohnt der President.


Über Melanie wurde auch einer gemalt.

Und über das Meer auch.


Alles voller Regenbögen!


An einigen Stellen sogar doppelte.

Das halten wir nicht mehr aus und fahren zurück zum Loch Nummer 11. Insgesamt waren es 300km. Morgen wollen wir es deshalb mal ruhiger angehen lassen und uns weiter schnorchelnd auf den Ironmen vorbereiten.


1 Kommentar:

  1. ... echt starke Fotos und wieder coole Geschichten. Ich will da auch hin!!!
    Weitermachen!
    Stephan

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