Melanie, die Navigationsmaus, hat schon mal schnell rund 50 Schnorchelspots in die Karte gemalt, die wir heute anschauen wollen.
Nu aber los ab ins Wasser. Der Plan war heute zunächst den Spenser Park zu erschnorcheln.
Die waren riesig, bestimmt 4 cm groß!
Doch irgendwie war das Wasser dort besonders ölig. Zuerst dachte ich, das ist noch was von dem Antifogmittel, aber man konnte das Zeug mit der Hand aufwirbeln. Sah aus wie sich auflösender Zucker in einem Wasserglas. Vielleicht ein paar Fässer Sonnenöl das dem Schiff dort über Bord gegangen ist?
Nachdem nun auch noch das Licht schlecht wurde wegen aufziehender Regenwolken, haben wir uns gedacht: wenn es schon regnet, dann können wir auch gleich da hin fahren wo es immer regnet: Hilo auf der Ostseite der Insel.
Und machen uns auf den Weg über die Saddle-Road über den Bergkamm. Wir finden jede Menge Schilder zum Esel...
Wir kommen immer höher und können fast die Wolken mit unseren Händen runterziehen und in den Kofferraum stopfen.
Aber der ist schon völlig zugeramscht. Wer weis was da alles schon drin ist. Ein Berg Ameisen auf jeden Fall.
Es scheint einen Luftkurort in der Nähe zu geben. Auf ein paar Schildern steht was von "Militärisches Übungsgelände".
Wir machen mal lieber das Verdeck zu. Es dauert auch nicht lange und wir stecken mitten in den Nebelwolken die sich zu immer dicker werdenden Regentropfen gegen uns zusammentun.
Deja vu in Hilo: in exakt der gleichen Nebenstraße sind wir mit Jenny vor fast zwei Jahren schon mal steckengeblieben. Mandy, unser Navi, hatte uns schon damals statt zum Rainbow Waterfall dort hingeschickt.
Doch diesmal steckt deutlich weniger Alkohol im Kopf und wir haben die clevere Idee, dem nahe liegenden Flussbett zu folgen.
Und schaffen es doch wieder auf die ausgeschilderte Touri-Route und zum Wasserfall, der erst nach etwas HDR Tuning brauchbar aussieht.
Ganz im Gegensatz zu unserer trockenen Kona-Seite sieht es in Hilo aus wie im Amazonas. Dafür ist es auch schön schwül und regnet alle 10 Minuten mal kurz aber heftig.
Und nochmal mit der LX5 gemacht. Wir gehen zurück zum Auto und wollen weiter nach Norden einen Bogen zurück zum Apartment fahren. Doch irgendwie geht der Motor sehr schwerfällig, als ob wir völlig überladen sind. Tatsächlich entdeckt Frank während der Fahrt, dass sich eine gewaltige Echse an unserem Mustang festgebissen hat und versucht, das Auto von der Straße zurück in den Dschungel zu ziehen.
Doch das Ungeheuer macht sich nooooch größer um uns Angst einzujagen. Frank jagt das Tier dann aber doch mit der Orakelsocke in die Flucht.
Wir wollen einen Geschenkgutschein, den Melanie in einem Flyer entdeckt hat, am Botanical Garden einlösen. Vor der Tür liegt ein ganzer Berg weiterer Flyer. Frank macht schon mal Platz im Kofferraum, denn hier tut sich eine gute Gelegenheit auf, billig an Urlaubsgeschenke für Freunde und Verwandte zu kommen. Doch die netten Leute haben auf der betreffenden Seite überall die Gutscheine rausgeschnitten. Das ist unerhört! Wir entschließen uns deshalb die immerhin 15$ pro Nase Eintritt zu bezahlen und uns heimlich selber noch ein paar Geschenke direkt aus dem Garten zu holen.
Frank hat wieder sein rotes Tarn-T-Shirt an, obwohl Melanie ihn schon gerügt hat, weil er das jetzt schon zwei Monate am Stück an hat.
Ab jetzt wirds spannend: es gibt nun jede Menge Bilder von Grünzeug zu sehen! Das hier sind Blätter von Bananen. Frank hat sich gebildet und kann seine hübsche Frau mit allerlei Überlebenstipps beeindrucken. Also falls plötzlich über Nacht der Flughafen geklaut würde, Frank kennt sich aus: "Bananen kann man essen!". Melanie reist vor Staunen den Mund auf. "Ja, und falls die Bananen zu reif oder zu grün sind und nicht richtig schmecken, kann man zur Not immernoch die Blätter rauchen".
Hier ist schon Spezialwissen gefragt, aber Frank kennt sich aus: "Das sind komische lila Blüten. Daraus kann man Hulahula Kränze bauen und Touristen, die noch nicht wissen dass der Flughafen geklaut wurde, ein paar Dollar abknöpfen um damit Feuer zu machen".
Das sind komische weiße Blüten. Die kann man im Notfall kochen und den Dampf inhalieren, bis man glaubt, der Flughafen sei von ehrlichen Findern zurückgebracht wurden.
Das ist Melanie mit unserem Gutscheingeschenk und nem ausgewachsenen Gutscheingeschenk dahinter. Na klar, das Zeug kann man an dämliche Touristen verkaufen, um sie damit in den Botanical Garden zu locken.
Wir haben Glück, denn wir sind gerade an so einer Art Bushaltestelle am Gartenpfad. Dort ist es relativ trocken und Frank bäckt aus den Bananen, die man sich bis vor kurzem noch kurz hinter dem Eingang ansehen konnte, einen leckeren Bananabread-Kuchen. Dazu gibts Organic Kuhmilch aus gefunden Kokosnüssen gebraut.
Das sind Orchideen, die kann man seiner Schwiegermutter schenken, falls die auch mit auf der Insel gefangen wäre.
Eine Fuji-Fan-Palme! Was kann man damit machen? Na an Amazon zurückschicken und gegen eine Nikon-Fan-Palme eintauschen.
Melanie knipst die Orchideenblüten rund um den Brunnen (Ralf: das Bild ist auch mit der LX5 gemacht).
Der Dschungel mal im Überblick. Hinter uns scheint der Wanderpfad zugewachsen zu sein. Wir werden nicht zurückfinden. Doch Melanie hat keine Angst, sie hat ja den Überlebenskünstler Frank dabei und hat auch selbst schon viel gelernt: wir werden auf jeden Fall was lustiges zum Rauchen finden.
In diesem See kann man locker einfach Goldfische fangen und eine Fischsuppe bauen. Frank hat das ja schon letztes Jahr geübt.
Das sind gefährliche Drogen. Wenn man die versehentlich raucht, glaubt man Hühner sehen aus wie Papageien!
Das sind Riesenbäume mit Blättern. Wenn man gegen den Stamm schlägt, fallen hunderte Affen runter. Zumindest wenn man vorher Bananenblätter geraucht hat.
Die schwarzen Krabben gehören zum ökologischen Gleichgewicht und halten die Insel fest, damit sie nicht wegschwimmt.
Das ist eine eingeklemmte Eidechse. Wenn man die zwischen beide Hände nimmt und schnell hin und her dreht kann man damit Feuer machen.
Das Ende des Botanical Gardens ist natürlich am Strand. Wir sind ja auch auf einer Insel. Das macht Sinn.
Wir stärken uns deshalb nochmal mit einer Jakfrucht. Die schmeckt irgendwie nach Hochlandrindfleisch. Der Kofferraum ist nun voll mit Mitbringseln. Wir saußen weiter nach Norden und halten nur noch einmal mit quitschenden Reifen als Melanie einen Regenbogen entdeckt.
Das halten wir nicht mehr aus und fahren zurück zum Loch Nummer 11. Insgesamt waren es 300km. Morgen wollen wir es deshalb mal ruhiger angehen lassen und uns weiter schnorchelnd auf den Ironmen vorbereiten.
... echt starke Fotos und wieder coole Geschichten. Ich will da auch hin!!!
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Stephan